Rheuma: Das können Sie bei rheumatoider Arthritis tun

Es gibt nicht DIE eine Art von Rheuma. Ärzte sprechen eher von „Krankheiten des rheumatischen Formenkreises” – und dazu zählen rund 100 verschiedene. Obwohl man sie vor allem mit älteren Menschen assoziiert, können auch junge Erwachsene und Kinder von rheumatischen Erkrankungen betroffen sein. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, mit welchen drei Elementen Sie den Krankheitsverlauf von rheumatoider Arthritis (der häufigsten Form von Rheuma) positiv beeinflussen können.

Was genau ist rheumatoide Arthritis?

Zuerst eine kurze Erklärung, damit Sie die Krankheit besser einordnen können: Bei rheumatoider Arthritis entzündet sich die Innenhaut Ihrer Gelenke, Sehnenscheiden oder Schleimbeutel. Frauen erkranken in etwa dreimal so häufig daran wie Männer. Beide Geschlechter sind meist in ihrer zweiten Lebenshälfte davon betroffen. Rheumatoide Arthritis ist nicht heilbar – erkennt man sie jedoch in einem frühen Stadium, können Sie die fortschreitende Gelenkentzündung und -zerstörung stoppen oder zumindest verlangsamen.

Element 1: Medikamentöse Behandlung

Bei rheumatoider Arthritis bekämpft Ihr Immunsystem aufgrund einer Fehlsteuerung das körpereigene Gewebe. Deshalb ist es notwendig, die Erkrankung mit immunsuppressiven Medikamenten zu behandeln. Das sind spezielle Medikamente, die die körpereigene Abwehr hemmen. Darüber hinaus gibt es zwei weitere Elemente, mit denen Sie den Verlauf der Erkrankung aus eigener Kraft positiv beeinflussen können:

Element 2: Entzündungshemmende Ernährung

Auch wenn es Ihnen vielleicht schwerfällt, Ihre Ernährung umzustellen: Vorwiegend entzündungshemmende Nahrungsmittel zu essen, ist enorm wichtig bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis. Damit können Sie das Entzündungsgeschehen eindämmen und so schmerzhafte Schübe und Steifigkeit der Gelenke unterdrücken. In erster Linie sollten Sie den Konsum von Fleisch- und Wurstwaren, Eiern und fettreichen Milchprodukten stark einschränken, weil in diesen Nahrungsmitteln die entzündungsfördernde Arachidonsäure enthalten ist.

Unsere zentralen Ernährungstipps bei rheumatischen Erkrankungen:

  • Gemüse als Basis Ihrer Ernährung plus gutes Eiweiß (Nüsse, Hülsenfrüchte), hochwertige Pflanzenöle aus Kaltpressung (Lein-, Weizenkeim-, Olivenöl) sowie zuckerarme Obstsorten (Beeren, Aprikosen, Wassermelone, Kiwi, Orange)
  • Lachs, Hering und Makrele wegen ihrer entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren
  • Milchprodukte enthalten neben der entzündungsfördernden Arachidonsäure auch wertvolles Eiweiß und Kalzium (beides wichtig, um Ihre Knochen zu stärken und einem Knochenschwund vorzubeugen) – greifen Sie zu fettarmen Produkten, diese enthalten weniger Arachidonsäure
  • Rheumatikern mangelt es oft an den Vitaminen B1, B6 und E sowie an den Mineralstoffen Magnesium, Kupfer und Selen – diese Vitalstoffe können Sie über Grüntee, Nüsse, Weizenkeime, Vollkorngetreide, Linsen und Cashewkerne aufnehmen

Element 3: Bewegung und Sport

Es lohnt sich, körperlich aktiv zu bleiben: So bewahren Sie nämlich Ihre Fitness und Kraft und halten Ihre Gelenke beweglich bzw. verbessern Ihre allgemeine Beweglichkeit. Außerdem helfen Ihnen Bewegung und Sport gegen rheumabedingte Erschöpfung. Verzichten Sie aber auf Impulssportarten wie Tennis, Squash oder Fußball sowie jene mit hohem Verletzungsrisiko (z. B. Alpinskifahren) und wählen Sie stattdessen gelenkschonende Sportarten. Geeignet sind:

  • Ausdauersportarten wie Radfahren, Nordic Walking und Tanzen
  • Wassersportarten wie Wassergymnastik, Aquajogging und Schwimmen, weil dabei kaum Druck auf Ihren Gelenken lastet
  • Kräftigungstraining mit leichten Gewichten zur Stärkung Ihrer Arm-, Bein- und Rückenmuskeln
  • Sanfte Bewegungsformen wie Yoga, Tai Chi und Pilate

Wichtig ist immer: Überfordern Sie sich nicht (das gilt vor allem am Anfang und bei akuten Krankheitsschüben) und passen Sie die Belastung an die Beschwerden und Ihr individuelles Erkrankungsstadium an.