Lieferfähigkeit von Medikamenten

PTA holt Medikament aus der Schublade

Bestimmt haben Sie schon einmal von uns gehört, dass ein Medikament „aktuell nicht lieferbar“ ist. Doch was heißt das eigentlich?

Von einem Lieferengpass sprechen wir, wenn ein Arzneimittel mindestens zwei Wochen nicht lieferbar ist. Für Sie als Patient geht dies oft mit einer gewissen Unsicherheit einher. Doch wir können Sie ein Stück weit beruhigen. Denn ein Lieferengpass bedeutet nicht automatisch auch einen Versorgungsengpass. Oft haben wir Alternativen zur Verfügung. So können wir Ihnen zum Beispiel ein sogenanntes Generikum (Nachahmerpräparat) geben, also ein Medikament mit demselben Wirkstoff. Sollte dies nicht möglich sein, besprechen wir mit Ihrem Arzt, ob ein anderer Wirkstoff bei Ihnen möglich ist.

Aktuell haben wir in der Burg-Apotheke Warin eine Lieferfähigkeit von 95 %. Wir haben ca. 13.500 Packungen mit 3.500 verschiedenen Artikeln im Warenlager. Und über unseren Großhandel können wir auf weitere tausende Artikel innerhalb von 4 Stunden zugreifen.

Wie ist der aktuelle Stand bei Lieferengpässen?

Seit 2013 melden Pharmaunternehmen freiwillig Lieferengpässe an das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Die Liste ist für jeden im Web einsehbar. Die Zahl der Meldungen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, Tendenz weiter steigend. Die Gründe, warum ein Medikament nicht lieferbar ist, sind dabei vielfältig.

Aktuelle Lieferengpässe finden unsere ärztlichen Kollegen hier .

Das können Sie als Patient tun:

  • Kümmern Sie sich möglichst frühzeitig um ein Folgerezept, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen. So haben wir bei einem Engpass etwas mehr Zeit, uns um die Beschaffung oder eine Alternative zu kümmern.
  • Melden Sie den Lieferengpass an Ihre Krankenkasse.

Das können wir als Apotheke tun:

  • Wir empfehlen Ihnen ein wirkstoffgleiches Präparat (Generikum).
  • Wir raten zu einer alternativen Dosierung. So kann etwa eine Ibuprofen-Tablette zu 800 mg durch zwei Ibuprofen-Tabletten à 400 mg ersetzt werden.
  • Wir sprechen mit Ihrem Arzt, ob ein anderer Wirkstoff für Sie in Frage kommt.
  • Wir informieren Sie und beraten Sie.
  • Wir fragen beim Großhandel oder dem Hersteller nach, ab wann das Medikament wieder lieferbar ist.

Warum sind manche Medikamente nicht lieferbar?

Meist hat der Lieferengpass seine Ursachen in der Produktion. Aus Kostengründen werden viele Wirkstoffe fast nur noch in Indien, China oder Brasilien hergestellt. Kommt es dort zu Problemen, kann ein Wirkstoff nicht mehr produziert werden. Und da die Arzneimittelhersteller kaum noch Vorräte anlegen, gehen die Bestände schnell zur Neige. Weiter verschärft wird das Problem durch die Rabattverträge, die ihrerseits dazu beitragen, dass die Produktion – wiederum aus Kostengründen – in Schwellenländer verlegt wird.

Für das Schmerzmittel Ibuprofen gibt es zum Beispiel weltweit nur noch fünf Hersteller. Treten nun Verunreinigungen, Qualitätsmängel oder gar ein Erdbeben auf, bricht die weltweite Lieferkette zusammen.

Sollte ein Medikament nicht lieferbar sein und auch kein Generikum in Frage kommen, suchen wir zusammen mit Ihrem Arzt nach einer alternativen Behandlung. Denn wir wollen Sie auch bei Lieferengpässen bestmöglich versorgen.