Gürtelrose: Wann ist eine Impfung sinnvoll?

Wir haben für Sie zusammengefasst, was genau eine Gürtelrose ist, welche Risikofaktoren es gibt, wann Sie sich anstecken können und wie Sie sich wirksam davor schützen können.

Was ist eine Gürtelrose?

Gürtelrose ist eine durch Herpes-Zoster-Viren ausgelöste Infektionskrankheit, von der am häufigsten ältere sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem betroffen sind. In Deutschland sind das jährlich mehr als 300.000 Menschen. Sie macht sich durch einen halbseitigen, gürtelähnlichen, stark schmerzenden Ausschlag bemerkbar, der überall am Körper auftreten kann.

Bei der Gürtelrose werden die in den Nervenzellen ruhenden Erreger der Windpocken wieder aktiviert. Das heißt: Wenn Sie in Ihrer Kindheit die Windpocken hatten (was bei mehr als 95 Prozent der heute über 60-Jährigen der Fall ist), tragen Sie diese Viren lebenslang im Körper – sie nisten sich in den Hirnnerven und Nervenwurzeln des Rückenmarks ein und schlummen dort vor sich hin.

Ist Ihr Immunsystem geschwächt, kann der Erreger wieder aktiv werden und eine Gürtelrose auslösen. Neben den typischen Hautbläschen kommt es meist zu (schweren) Nervenschmerzen, die weit ausstrahlen können.

Etwa jeder fünfte Mensch, der Windpocken hatte, erkrankt im Laufe seines Lebens auch an einer Gürtelrose. Wenn keine Komplikationen auftreten, ist eine Gürtelrose nach zwei bis vier Wochen überstanden.

Die häufigsten Risikofaktoren für Gürtelrose

  • Menschen ab 60 Jahren
  • Stress und psychische Belastung
  • geschwächtes Immunsystem
  • intensive Sonnenbelastung
  • bestimmte Medikamente (z. B. solche, die das Immunsystem unterdrücken)
  • Grunderkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Asthma
  • Krebs
  • Immunschwäche (z. B. HIV)

Ist Gürtelrose ansteckend?

Die Flüssigkeit in den Bläschen des Ausschlags ist infektiös und somit ansteckend. Sie können sich dennoch nicht direkt mit Gürtelrose anstecken, weil diese erst ausbricht, wenn die in Ihren Nervenzellen schlummernden Viren reaktiviert werden. Wenn Sie allerdings weder Windpocken hatten noch dagegen geimpft sind und nun mit der Bläschenflüssigkeit eines an Gürtelrose Erkrankten in Berührung kommen, stecken Sie sich an und erkranken an Windpocken – nicht an Gürtelrose.

Wirksamer Schutz vor Gürtelrose: Vorsorgeimpfung

Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Personen ab 60 Jahren eine Impfung gegen Gürtelrose sowie Menschen ab 50, deren Immunsystem geschwächt ist oder die an einer Grunderkrankung leiden. Damit Sie bestmöglich geschützt sind, wird zweimal geimpft, zwischen den Terminen sollten zwei bis sechs Monate liegen. Für die genannten Personengruppen übernehmen die Krankenkassen die Impfkosten.

92 Prozent der zweifach Geimpften waren innerhalb von vier Jahren nach der Impfung nicht an Gürtelrose erkrankt. Da der Impfstoff noch relativ neu ist, lässt sich derzeit nicht sicher sagen, ob er länger als vier Jahre anhält.

Sie können mehrmals an Gürtelrose erkranken. Deshalb sollten Sie sich auch dann impfen lassen, wenn Sie sie früher schon mal hatten. Lassen Sie sich bei Verdacht auf Gürtelrose schnellstmöglich von einem Facharzt für Hauterkrankungen untersuchen. So können Sie Komplikationen und gefährlichen Spätfolgen wie der schmerzhaften Post-Zoster-Neuralgie vorbeugen. Zudem wirken die Medikamente, die die Vermehrung des Virus behindern, besonders gut, wenn Sie sie frühzeitig einnehmen.

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