Corona-Tests im Überblick

Corona-Tests im Überblick
PCR, PCR-Schnelltest, Antigen- oder Antikörpertest, Corona-Selbsttest – für das Erkennen einer Covid-19-Infektion gibt es verschiedene Tests. Welcher davon in welcher Situation sinnvoll ist, erläutern wir in diesem Beitrag.
 
Wer auf Nummer sicher gehen will, macht einen PCR-Test. Dazu entnimmt ein Arzt oder eine andere geschulte Fachperson einen Nasen-Rachen-Abstrich und schickt den Test anschließend zur Auswertung in ein Labor. Der PCR-Test gilt als „Goldstandard“, weil er sehr genau ist und schon kleinste Virusmengen an ihrem Erbgut erkennt: seine „Trefferquote“ beträgt rund 98 Prozent! Nachteil jedoch: Die Auswertung dauert mindestens 24 Stunden, manchmal sogar Tage. Um ein korrektes Ergebnis zu erhalten, muss der Test außerdem im tiefen Rachenraum durchgeführt werden, was manchmal einen kurzen Würgereiz auslösen kann.

Wann den Test machen?
  • Bei corona-typischen Symptomen (also Fieber, Husten und/oder Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns)
  • Bei Kontakt mit jemandem hatte, der positiv auf das SARS-Cov-2-Virus getestet wurde
  • Bei einem größeren Ausbruch in einer Gemeinschaftseinrichtung
  • Vor einer Operation
Der PCR-Schnelltest ist sozusagen der kleine, etwas flinkere Bruder des PCR-Tests. Er basiert auf der gleichen Technik, hat aber sein Labor sozusagen schon dabei. Dadurch können Fachleute den Test anhand mitgelieferter Kartuschen meist schon vor Ort in wenigen Stunden auswerten. Obwohl er noch immer relativ sicher ist, ist er nicht ganz so genau wie sein großer Bruder, denn er zeigt nur positiv, negativ oder unklar. Im Zweifel „schieben“ Experten einen Standard-PCR-Test hinterher.

Wann den Test machen?
  • Wenn relativ schnell ein relativ sicheres Ergebnis benötigt wird
  • In Notaufnahmen und Ambulanzen
  • In Pflegeeinrichtungen
Noch fixer geht es mit dem (Antigen-)Schnelltest, bei dem allerdings noch größere „Abstriche“ bei der Trefferquote gemacht werden müssen. Denn er weist nicht das Erbmaterial des Virus nach, sondern nur bestimmte Eiweißbestandteile. Da er schnell, von Fachpersonal relativ einfach zu handhaben ist und außerdem in großen Mengen hergestellt werden kann, wird er immer häufiger eingesetzt. Der Test sieht fast so aus wie ein Schwangerschaftstest: Er ist ähnlich simpel und liefert schon nach 15 bis 20 Minuten ein Ergebnis.

Einzige Einschränkung: Der Abstrich muss im tiefen Rachenraum gemacht werden. Nachteile: Die Qualität der Tests schwankt. Gerade wenn jemand keine Symptome zeigt, wird die Infektion nicht immer erkannt. Und auch bei guten Tests kann ein „falsch negatives“ Ergebnis vor allem zu Beginn der Infektion oder in der zweiten Woche fälschlicherweise Entwarnung geben.

Wann den Test machen?
  • Wenn schnell möglichst viele infizierte Personen von nicht infizierten zu trennen sind
  • In Krankenhäusern
  • In Pflegeeinrichtungen
  • In Praxen
Als Laie mit einem Stäbchen durch die Nase bis tief in den hinteren Rachenraum vorzudringen, um einen Abstrich durchzuführen, kostet Überwindung. Alle oben genannten Test werden daher nur von Fachpersonal durchgeführt. Um sich selbst und beispielsweise Kinder, Menschen mit einer Demenz oder Behinderung unproblematisch testen zu können, gibt es seit Ende Februar Corona-Selbsttests für zu Hause. Damit können Proben aus dem vorderen Nasenraum entnommen werden. Auch Spucktests oder Tests zum Gurgeln oder Lutschen sind mittlerweile erhältlich. Sie funktionieren ähnlich wie der Antigen-Schnelltest und sind leicht durchzuführen.

Wann den Test machen?
  • zum Ausschluss einer Infektion in Schulen, Kindergärten, Betrieben
  • beim Besuch von älteren oder vorerkrankten Menschen
  • teilweise auch vor Friseurbesuchen oder Einkäufen in Städten mit einer niedrigen Inzidenz
Als einziger Test ist der Antikörpertest nicht dazu geeignet, eine akute Infektion zu finden. Denn er weist nur Antikörper gegen das Corona-Virus im Blut nach, die sich erst mehrere Tage bis Wochen nach Beginn einer Infektion im Körper entwickeln. Klassische Antikörpertests werden daher nach einer Blutentnahme beim Arzt im Labor durchgeführt. Der Nachteil: Wissenschaftler:innen streiten sich noch darüber, ob und vor allem wie lange man bei nachgewiesenen Antikörpern im Blut immun gegen das Virus ist.

Wann den Test machen?
  • Wenn jemand wissen möchte, ob er Infektion irgendwann schon einmal durchgemacht hat.

Wichtig zu wissen: Alle Tests zeigen immer nur eine Momentaufnahme vom Infektionsstatus am aktuellen Tag. Lediglich der Antigen-Test kann bestimmen, ob jemand an Covid-19 erkrankt war oder nicht.